Montag, 12. September 2011

Tagebuch des höchst motivierten Schreiberlings #1

Hallo, schöne Nacht!

Wie angekündigt möchte ich diesen Blog nicht nur für Cosplay- & Cosplayshootingzwecke nutzen, sondern auch für kleine Anekdoten aus meinem Leben als selten höchst motivierter Schreiberling.
Wie Einige unter euch vielleicht wissen ist mein Traumstudiengang Literarisches Schreiben gewesen - und ich werde mich im nächsten Jahr noch einmal darauf bewerben, während ich als kleiner Germanistikmensch weiterschreibe.
Ich denke, es gibt wenige Dinge, die mich ein ganzes Leben begleitet haben: das Schreiben in jedem Fall. Und wenn es nur in meinem Kopf stattfand.

Derzeitig arbeite ich parallel an zwei Projekten, die beide eher schleppend vorankommen.
Das liegt an vielerlei Dingen. Internet ist wirklich böse, Cosplay auch, Videospiele - alles Dinge, die mir jegliche Motivation rauben und mich davon abhalten zu schreiben. Manchmal fühle ich mich auch einfach unfähig. Ich bin sehr kritisch, wenn ich selber lese. Wenn mir der Schreibstil nicht zusagt, kann die Geschichte noch so gut sein, ich lese sie nicht zu Ende (es sei denn, ich werde gezwungen). Dementsprechend bin ich bei meinen eigenen Worten noch einmal 6387627x so kritisch.

Ich lege sehr viel Wert auf lebendige Charaktere,  solche, die ohne mein Zutun weiterleben könnten, wenn sie wollten. Deswegen dauert so ein Prozess bei mir bei einem ernst gemeinten Projekt entsprechend lange.

Voll das improvisierte Logo trololo!


An Nimmermehr (ehemals EZE) sitze ich jetzt seit fast vier Jahren. VIER JAHRE. Ich könnte jetzt sagen, vier Jahre, in denen ich wenig erreicht habe. Aber schrittweise ging es immer mehr in die richtige Richtung und jetzt kann ich von mir behaupten, dass alle Charaktere bis auf ein, zwei Ausnahmen wirklich ausgereift sind. Ich könnte ihnen beim Einkaufen begegnen, mit ihnen ins Kino gehen, sie morgens beim Brötchen holen treffen und würde ihre Existenz nicht in Frage stellen. Wenn man das so schreibt, klingt das ganz schön eingebildet, aber mich als "Erschaffer" macht es eher stolz.Mein zweites Projekt (es hat noch immer keinen Titel, nur ein, zwei, drei schlechte Arbeitstitel) hat seine Ursprünge wohl während meiner Therapie und wurde letztendlich sehr stark durch eine Idee inspiriert, die mich mein Leben lang begleitet hat und immer noch tut. Vielleicht kommt es daher, dass ich letzteres als gleichwertig betrachte, obwohl es noch in den Kinderschuhen steckt und keines der Beiden dem Anderen bevorzugen würde.

Allerdings ist es ein sehr spannender Prozess, die ausgereiften Charaktere mit den noch frischen zu vergleichen: Man entdeckt Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Eigenarten, potenzielle Gefahren...
Manchmal bin ich selbst erstaunt, was für Zitate ich einem Charakter in den Mund lege, die auch sehr gut ein früherer hätte sagen können - ohne dass es unglaubhaft wirkt.
In solchen Momenten muss ich selbst über mich lachen. Manchmal frage ich mich auch, ob das nicht ein schlechtes Zeichen ist, aber dann erinnere ich mich daran, dass jene Charaktere ja noch im Aufbauprozess sind.
Im Umkehrschluss erwischt man sich dann dabei, wie man neue Charaktere auf alte zu übertragen versucht.
Da entwickelt der kleine, zickige Zereath plötzlich homosexuelle Neigungen (die ich absolut und vollkommen ablehne, aber der Gedanke wäre trotz allem zu herrlich!), weil Til auf einem ähnlichen Ursprungscharaktermodell basiert oder Alisa wird plötzlich in eine Traumwelt gesteckt, weil sie und Tess ähnliche Gedankengänge teilen.

Spätestens wenn Mr Crowd in einem rosa Tutu durch die Gegend hüpft, werde ich mir Sorgen machen müssen.


Wenn jemand Lust hat, dass ich hier ein paar Charaktere vorstelle oder vergleiche, dann werde ich das gerne tun.
Bis zum nächsten Mal mit dem höchst demotivierten Schreiberling!



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